Am 15. und 16. Juli 2011 war es wieder soweit:
Im Rahmen der 4. Usedomer Fledermausnacht rund um das Forstamt Neu Pudagla im Seebad Ückeritz wurde ein großes Fest rund um die heimlichen Flieger gefeiert. Mehrere Hundert Interessierte folgten der Einladung und informierten sich in Vorträgen und an Informationsständen über Fledermäuse. Auch die kleinsten Besucher kamen nicht zu kurz: Sie zeigten ihr handwerkliches Geschick beim Basteln und beim Bau von Fledermauskästen.
Bei Einbruch der Abenddämmerung wurde es dann richtig spannend: Die Fledermausspezialisten des LFA-FM lieflen sich über die Schulter gucken und entführten Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Welt der Fledermäuse. Mit Ultraschalldetetoren wurden die sonst nicht hörbaren Echoortungsrufe der kleinen Säuger hörbar gemacht. Auflerdem wurden Netzfänge durchgeführt, so dass die interessierten Besucher sich Mückenfledermaus und Co. aus direkter Nähe anschauen konnten.
Erstmalig fand auch ein Workshop statt, in dem Fachleute aus Norddeutschland über wichtige Methoden der Freilandforschung und des Fledermausschutzes berichteten. Im Internationen Jahr der Wälder und Jahr der Fledermaus standen natürlich Waldfledermäuse im Fokus der Aufmerksamkeit.
Der Rufanalyse-Spezialist Peter Allgeyer vom LFA-FM führte in die computergestützte Rufanalyse ein; das neu erworbene Wissen konnte abends gleich in praktischen Feldübungen vertieft werden. Matthias Göttsche aus Schleswig-Holstein berichtete über methodische Möglichkeiten zur Erfassung von Waldfledermäusen mit Hilfe der Telemetrie; auch hier gab es die Gelegenheit zur praktischen Übung.
Florian Gloza-Rausch vom Fledermaus-Zentrum Noctalis in Bad Segeberg und Anja Bäthge vom NABU Mittleres Mecklenburg beleuchteten in ihren Vorträgen verschiedene Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit im Fledermausschutz.
Den krönenden Abschluss bildete ein Netzfang in den Wäldern unweit des Forstamtes: Neben Zwerg-, Mücken- und Rauhautfledermaus konnten so Breitflügelfledermaus, Großer Abendsegler, Wasser- und Fransenfledermaus sowie die Große Bartfledermaus nachgewiesen werden.
Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen dem LFA-FM, dem NABU RV Mittleres Mecklenburg e.V., dem Forstamt Neu Pudagla und der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern am Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie statt.