Kleiner Abendsegler (H. Matthes)

Nyctalus leisleri

 

Kennzeichen

Mittelgroße, dunkel gefärbte Fledermaus (Unterarmlänge 38,0 bis 47,1 mm) mit kräftigen, abgerundeten Ohren und langen, spitzen Flügeln, die im Spätherbst auch schon nachmittags beobachtet werden kann.

 

Ähnliche Arten

Vom Abendsegler (Unterarmlänge 47,3 – 58,9 mm)  durch die geringere Körpergröße und dunklere Fellfärbung gut zu unterscheiden.

 

Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen

Typische Waldfledermaus, die vor allem in Laubwäldern mit hohem Altholzbestand, seltener in Parkanlagen und Streuobstwiesen zu Hause ist. Der Kleinabendsegler jagt auch in Wäldern.

Als Quartiere dienen bevorzugt natürlich entstandene Baumhöhlen, wie etwa Fäulnishöhlen oder nach Blitzschlag überwallte Spalten. Alternativ werden auch Spechthöhlen oder Fledermauskästen angenommen.

Im Winter werden vereinzelt auch Gebäude besiedelt.

Wochenstuben umfassen 20 bis 50 Tiere. Die Wochenstuben werden im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte / Ende August besetzt.

Als Wanderfledermaus legt der Kleinabendsegler saisonal weite Strecken gen Nordost bzw. Südwest, in Einzelfällen von bis zu 1.500 km zurück.

 

Jagdverhalten

Der Jagdflug des Kleinabendseglers ist geradlinig und mit 40 km/h sehr schnell. Die Art jagt meist dicht über oder auch unter Baumkronen hinweg, aber auch entlang von Schneisen und Wegen. Darüber hinaus wird im freien Gelände über Gewässern und an Straßenlaternen Beute gemacht.

 

Nahrung

Der Kleinabendsegler erbeutet vor allem Nachtfalter, aber auch Zweiflügler und Köcherfliegen. Bei Quartieren in Gewässernähe dominieren Mücken aller Art. Falls vorhanden werden auch die proteinreichen Mai- und Junikäfer gern verspeist.

 

Verbreitung Kleiner Abendsegler in M-V

Verbreitung

  • Deutschland:

Der Kleinabendsegler ist in Deutschland flächendeckend verbreitet, aber nirgends häufig. Das Hauptverbreitungsgebiet der Art reicht bis an die südliche Ostseeküste.

  • Mecklenburg-Vorpommern:

Die Art kann in waldreichen Gegenden regelmäßig angetroffen werden, ist aber im Vergleich zum Abendsegler deutlich seltener. Wochenstuben wurden u. a. in der Rostocker Heide, im Elisenhain bei Greifswald und im Hütter Wohld bei Bad Doberan festgestellt.