Mopsfledermaus (H. Matthes)

Barbastella barbastellus

 

Kennzeichen

Mittelgroße Fledermaus (Unterarmlänge 36,5 bis 43,5 mm) mit kurzer gedrungener Schnauze und schwarz-brauner Färbung. Durch die hellen Haarspitzen wirkt das Tier wie bereift.  Die breiten Ohren sind in der Mitte miteinander verbunden. Der Tragus ist sehr spitz.

 

Ähnliche Arten

Aufgrund ihrer charakteristischen Merkmale ist die Mopsfledermaus kaum mit einer in Deutschland vorkommenden Art zu verwechseln.

 

Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen

Das Vorkommen der Mopsfledermaus ist an Gehölze gebunden. Dementsprechend ist die Art in Wäldern sowie waldnahen Gartenanlagen und Heckengebieten anzutreffen. Die Baumartenzusammensetzung der Habitate spielt dabei weniger eine Rolle als ihr Reichtum an Strukturen und Altersklassen.

Sommerquartiere werden in Bäumen (Borkenschollen, Stammaufrisse) aber auch in Gebäuden und Fledermauskästen bezogen. Da die Mopsfledermaus sehr kälteresistent ist, überwintert sie auch im eher kälteren Eingangsbereich unterirdischer Quartiere, der von anderen Arten gemieden wird. Darüber hinaus werden Bäume, Höhlen und alte Stollen, Felsspalten und Ruinen aufgesucht.

Wochenstuben umfassen 10 – 20 Tiere und werden täglich gewechselt. In Gebäuden sammeln sich bis  zu 100 Tiere, die hier das gesamte Sommerhalbjahr verbringen.

Sommer und Winterquartiere liegen selten mehr als 40 km voneinander entfernt. Der bekannt gewordene Fall eines Tieres, das 290 km zurückgelegt hat, ist sicherlich eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der sonst recht ortstreuen Art.

 

Jagdverhalten

Bereits in der Dämmerung wird die Mopsfledermaus aktiv und bewegt sich dann im schnellen, wendigen Flug dicht über/unter Baumkronen oder entlang von Vegetationskanten.

 

Nahrung

Die Mopsfledermaus hat sich v. a. auf Kleinschmetterlinge (Zünsler, Flechtenbären) spezialisiert. Zu einem geringen Anteil wird ihr Speiseplan durch Zweiflügler, kleinen Käfern und anderen Fluginsekten ergänzt.

 

Verbreitung Mopsfledermaus in M-V

Verbreitung

  • Deutschland:

Bis auf Schleswig-Holstein in allen Bundesländern nachgewiesen, aber überall selten. Weitgehend stabile Bestände in Thüringen und Bayern (Bundesamt für Naturschutz 1999).

  • Mecklenburg-Vorpommern:

Für M-V wird eine großflächige Verbreitung in laubholzdominierten Waldgebieten mit lokal stark unterschiedlichen Bestandsdichten angenommen. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet sich nach derzeitiger Kenntnis im Bereich des Recknitz-Trebelgebietes bzw. in der Mecklenburger Seenplatte; nach Nordwesten nimmt die Nachweisdichte stark ab. Die Mopsfledermaus wird vor allem im Recknitz-Trebelgebiet regelmäßig in Winterquartieren nachgewiesen. Wochenstuben wurden bislang in älteren Laubwäldern und hier in Stammaufrissen und Zwieseln vorgefunden.