Pipistrellus nathusii
Kennzeichen
Kleine Fledermausart (Unterarmlänge 32,2 bis 37,1 mm) mit recht langen Flügeln. Die Oberseite der Schwanzflughaut ist bis zur Hälfte dicht behaart. Ein deutlich erkennbarer Steg teilt das Flügelfeld zwischen Ellbogen und fünftem Fingerstrahl.
Ähnliche Arten
Ähnlichkeiten zur Mücken- und Zwergfledermaus sind vorhanden. Zur Unterscheidung kann hier das Gebiss oder die Länge des fünften Fingers herangezogen werden.
Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen
Lebt in naturnahen, reich strukturierten Wäldern, gern auch in Gewässernähe. Zur Zugzeit kann man jagende Tiere auch in Siedlungen beobachten.
Quartiere werden vorwiegend in Bäumen, in Fledermaus- und Vogelkästen aber auch in Gebäuden, in Holzverkleidungen, Dehnungsfugen bezogen.
Wochenstuben umfassen je nach Quartiergröße 20 bis 200 Weibchen.
Die Rauhautfledermaus zählt zu den weitziehenden Arten; der Großteil der Tiere verlässt M-V; nur Nachweise einzelner überwinternder Tiere.
Jagdverhalten
In 3- 20 m Höhe fliegt die Rauhautfledermaus lineare Strukturen wie Waldwege, Schneisen, Vegetationskanten ab. Auch über Gewässern und um Straßenlaternen ist sie anzutreffen. Ihr Flug ist meist schnell und geradlinig, wobei die Art weniger wendig als etwa Zwerg- und Mückenfledermaus ist.
Nahrung
Die Rauhautfledermaus verzehrt ausschließlich Fluginsekten. An Gewässern machen Mücken einen großen Anteil ihrer Nahrung aus. Ansonsten kommen Köcherfliegen, Blattläuse und Netzflügler hinzu.
Verbreitung in Deutschland / in Mecklenburg-Vorpommern
- Deutschland:
In Deutschland ist die Rauhautfledermaus vorwiegend in der Jungmoränenlandschaft im Nordosten vertreten; hier befindet sich auch das Hauptreproduktionsgebiet der Art (Schober & Grimmberger 1998).
- Mecklenburg-Vorpommern:
Flächige Verbreitung in M-V, aber Bestandsdichten heterogen, lokal / regional häufiger. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in gewässer- und feuchtgebietsreichen Waldgebieten mit hohem Alt- und Laubholzanteil.