Myotis mystacinus
Kennzeichen
Da die Kleine Bartfledermaus sehr variabel ist (z. B. Färbungsunterschiede der verschiedenen Alterskleider, verschiedene Größen- und Merkmalsausprägungen zwischen den Populationen) lässt sie sich als Art schwer erfassen. In der Vergangenheit wurden immer wieder neue Unterarten entdeckt bzw. Unterarten zu einer Art zusammengefasst. Auch heute kann die Art mit ihren Unterarten und Variationen nicht mit endgültiger Sicherheit abgegrenzt werden.
Die Kleine Bartfledermaus ist ein kleiner (Unterarmlänge 32,0 bis 36,5 mm), lebhafter Zeitgenosse mit langem Tragus und krausem Fell. Der Penis der Männchen ist auf ganzer Länge gleichmäßig dünn.
Ähnliche Arten
Es besteht starke Ähnlichkeit zur Nymphen- und Großen Bartfledermaus (s.a. Große Bartfledermaus).
Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen
Auch bezüglich ihres Lebensraumes ist die Kleine Bartfledermaus sehr variabel. Sie bewohnt kleinräumige, strukturreiche Landschaften mit offenem bis halboffenem Charakter. Wichtig ist ein ausreichender Gehölz- und Heckenbestand. Auch in menschlichen Siedlungen und deren Randbereichen sowie in Feuchtgebieten trifft man die Bartfledermaus an. Wälder zählen ebenfalls zu ihren Jagdgebieten.
Im Sommer verbringt diese Fledermaus tagsüber in jeglicher Art von Spalträumen; in Wandverkleidungen, Fensterläden, hinter loser Baumrinde und an Jagdkanzeln kann man das Tier finden. Die kalte Jahreszeit überdauert es unterirdisch, meist freihängend in Kellern, Höhlen oder Bergwerken.
Wochenstuben bestehen aus 20-60, selten mehreren 100 Tieren, und werden oft mit „Zwergen“ oder anderen Fledermäusen geteilt. Alle paar Tage zieht die Bartfledermaus um. Auch im Tagesverlauf wird der Hangplatz im Inneren des Quartiers gewechselt, um der optimalen Temperatur zu folgen.
Bei saisonalen Wanderungen werden nur mittlere Entfernungen maximal 50 bis 150 km zurückgelegt.
Jagdverhalten
Die lebhafte Kleine Bartfledermaus sucht in wenigem Flug Vegetationskanten, etwa Waldränder, in 1-6 m Höhe, aber auch bis den Kronenbereich, ab. Auch kleinräumige Gewässerbereiche werden überflogen. Selten kann man auch das Absammeln der Nahrung von der Oberfläche beobachten.
Nahrung
Auch der Speiseplan der Kleinen Bartfledermäuse ist sehr vielseitig; Fluginsekten wie Schnaken, Mücken oder Nachtfalter gehören genauso zum Beutespektrum wie Käfer, Spinnen und Raupen.
Ortstreu, nur kleinräumig wandernde Art (< 50 – 100 km).