Wasserfledermaus (H.Pommeranz)

Myotis daubentonii

 

Kennzeichen

Kleine Art (Unterarmlänge 33,1 bis 42 mm) mit ungewöhnlich kurzen Ohren. Der ebenfalls kurze Tragus ist abgerundet und leicht nach vorn gebogen. Die borstig behaarten Füße sind verhältnismäßig groß und etwas halb so lang wie der Unterschenkel.

Zur Zeit des Ausfluges kann man an so genannten Flugstraßen zwischen Quartier und Jagdgebiet zahlreiche Wasserfledermäuse beobachten.

 

Ähnliche Arten

Ähnlich große Füße hat nur die Teichfledermaus, die aber insgesamt größer ist. Die Fransenfledermaus lässt durch ihre längeren Ohren mit dem spitzen Tragus und den typischen, S-förmig gebogenen Sporn unterscheiden.

 

Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen

Sehr anpassungsfähige Art, die überall in der Nähe von Wald und Gewässern anzutreffen ist.

Die Wasserfledermaus ist selten in Gebäuden einquartiert. Eher findet man sie in Baumhöhlen, Fledermauskästen oder an Dehnungsfugen von Brücken. Wahrscheinlich überwintert die Wasserfledermaus vorrangig in Baumhöhlen, aber auch in feuchten und frostfreien unterirdischen Höhlen, Kellern und Bunkeranlagen wurden Funde gemacht.

Wochenstuben umfassen in Abhängigkeit von der Quartiergröße 20 bis 50 (in Gebäuden ausnahmsweise auch 600) Tiere, wobei kleinere Quartiere, etwa in Baumhöhlen, alle paar Tage gewechselt werden.

Zwischen Sommer- und Winterquartier werden meist mittlere Strecken von unter 150 km zurückgelegt.

 

Jagdverhalten

Schnell und wendig bewegt sich diese Fledermaus nur wenige Dezimeter über der Wasseroberfläche. Auf dem Wasser treibende Tiere werden durch akkustische Signale erkannt. Mit den Füßen wird die Beute gepackt. Im weiteren Flug kugelt sich die Wasserfledermaus ein und führt die Nahrung so zum Maul.

Über Wald jagende Tiere fliegen in Höhe von 1- 5 m.

 

Nahrung

Die bevorzugte Beutegröße der Wasserfledermaus beträgt 7,2 mm. Aufgrund ihrer besondere Jagdmethode kann sie aber auch kleine Fische, wie das Moderlieschen, erbeuten. Meist werden aber Zweiflügler wie Mücken und Schnake, Netzflügler und Falter gefressen.

 

Verbreitung

  • Deutschland:

Die Art ist in Deutschland flächendeckend verbreitet, weist aber erheblicher regionale Dichteunterschiede auf. Gewässerreiche Landschaften weisen die höchste Siedlungsdichte auf (Bundesamt für Naturschutz 1999)

  • Mecklenburg-Vorpommern:

Flächige und relativ gleichmäßige Verbreitung in M-V. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in der Mecklenburger Seenplatte bzw. in weiteren gewässerreichen Gebieten. Die Wasserfledermaus wird in allen geeigneten Winterquartieren regelmäßig nachgewiesen.